Zebris JMA-System
Beim JMA-System von Zebris handelt es sich um ein digitales Messsystem, das die Position des Kiefergelenks und die Kieferbewegungen mithilfe von Ultraschall-Sensoren elektronisch erfasst und analysiert. „JMA” steht für „Jaw Movement Analysis”, also Kieferbewegungsanalyse. Diese digitale Analyse kann in zwei Bereichen eingesetzt werden:
1. Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) / Kiefergelenksbeschwerden
Bei einer Funktionsstörung im Bereich von Zähnen, Kiefer und Kiefergelenken ist das Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile gestört – zum Beispiel aufgrund einer „Schieflage“ und Fehlbelastung des Kiefers. Das gesamte Beschwerdebild wird als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet. Mit der digitalen Kiefergelenksanalyse ist eine präzise 3D-Diagnostik solcher Störungen möglich.
2. Planung und Herstellung von Zahnersatz
Bei Zahnersatz ist auch die optimale Anpassung an Ihren individuellen Zusammenbiss entscheidend. Diese Anpassung ist mittels digitaler Kiefergelenksanalyse besonders gut möglich.
Vorteile der digitalen Kiefergelenksanalyse:
- Präzise Messung – schnelle, zielgerichtete Behandlung: Dank der digitalen Analyse ermitteln wir „falsche“ Kieferbewegungen bzw. Fehlpositionen des Kiefers hochpräzise, fast berührungslos, zeitsparend und besonders komfortabel. Auf dieser Basis können wir Ihnen bei einer CMD schneller mit der zielgerichteten Behandlung (z.B. einer Schienentherapie) weiterhelfen.
- Funktioneller Zahnersatz: Mithilfe der digitalen Vermessung erkennen wir, wie Zahnersatz gestaltet und auf die Nachbarzähne sowie die gegenüberliegenden Zähne abgestimmt werden muss. Anschließend können wir funktionellen Zahnersatz herstellen, der sich harmonisch in die Zahnreihe einfügt und für ein natürliches Kaugefühl sorgt. Oft wird auch die Haltbarkeit des Zahnersatzes erhöht, da dieser gleichmäßiger belastet wird. Die optimale Abstimmung dient auch dazu, Fehlbelastungen und CMD-Beschwerden wie Kiefergelenk-, Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen oder Muskelverspannungen vorzubeugen.
- Digitale Datenerhebung / -verarbeitung: Die Messdaten werden digital dokumentiert und verarbeitet (schneller digitaler Workflow). Dank Schnittstellen zu CAD/CAM-Systemen können die Daten der Kieferbewegungsanalyse direkt in die Planung/Fertigung von Zahnersatz integriert werden. Zudem werden Funktionsstörungen am Bildschirm sehr anschaulich dargestellt.
So funktioniert die digitale Kiefergelenksanalyse:
- Das System besteht aus einem Gesichtsbogen, der an Ihrem Gesicht angelegt wird, und einem Unterkiefersensor. Die Vermessung der Kiefersituation und der -bewegungen (Kieferregistrierung) erfolgt mittels Ultraschallimpulsen. Die Daten werden in Echtzeit an den Computer übermittelt.
- Kieferposition und Kieferbewegungen werden als 3D-Animation sofort am Bildschirm dargestellt und können direkt beurteilt werden.
- Wichtige Kenndaten zur Gelenk- bzw. Kieferposition und die Bewegungsabläufe werden ermittelt und gespeichert.
Kollegentipp: Gesamtsanierung zur Wiederherstellung des neuromuskulären Gleichgewichts Artikel aus: ZAHNTECHNIK MAGAZIN | Jg. 23 | Ausgabe 07 | November 2019